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Armenien - Entdeckerreise mit Jürgen Gispert

  • Armenien

Reise Nr. 3039

Armenien wird als lebendiges Freilichtmuseum und als Wiege der Menschheit bezeichnet, woraus jedoch auf keine Rückständigkeit der dortigen Kultur zu schließen ist. Das bergige Land birgt ungeahnte Merkmale antiker Kultur gerade da, wo man sie vielleicht überhaupt nicht vermutet – in der Hauptstadt selbst und nicht nur in Form architektonischer Bauten, die anderswo auch als aus der umliegenden Erde selbst geformt erscheinen. So entsteht eine symbiotische Einheit aus alten und neuen Baudenkmälern, der Geschichte des Landes und der dort lebenden Menschen, die sich in zahlreichen Geschichten und, Mythen niederschlägt. Geopolitisch erscheint die Lage Armeniens ungünstig, seine Bewohner hängen aber daran, und die religiösen Gesänge in den Kirchen und Kapellen, überhaupt Kunst und Musik, geben ein beredtes Zeugnis einer spannenden Kultur in Geschichte und Gegenwart.

Armenien - Entdeckerreise mit Jürgen GispertArmenien - Entdeckerreise mit Jürgen Gispert

Reiseverlauf:

1. Tag: Anreise

Flug nach Jerewan.

2. Tag: Jerewan – Stadttour (F/A)

Ankunft am frühen Morgen. Transfer ins Hotel. Zeit zum Ausruhen. Spätes Frühstück im Hotel. Danach beginnen wir mit der Erkundung der alten Hauptstadt Jerewan. Alle Orte und Stätten unserer Erkundungen sind Teil eines Netzes aus zeitlich-räumlichen Bezügen. Die Stadtarchitektur ist nicht nur Zeugnis für die Politik des Sozialistischen Realismus, sondern bietet uns die Möglichkeit, in zeit-räumliche Tiefen der armenischen Kultur vorzudringen. Zuerst besuchen wir den Republikplatz, wo sich das Historische Museum Armeniens befindet. Seine Exponate umfassen den Zeitraum von der Steinzeit und den ersten Siedlungen des Menschen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Historisch gesehen sind der Platz der Republik, der nahe gelegene Opernplatz und das Matenadaran, Schatzhaus alter armenischer Handschriften, die Kulisse für politische Bewegungen im Sozialismus und in der Zeit des Übergangs in den 80er Jahre. Wir besichtigen das Matenadaran, auch genannt Mashtots-Bibliothek; sie beherbergt ca. 17.000 armenische Handschriften und wurde 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Begrüßungsabendessen mit dem Reiseleiter. Übernachtung im Hotel.

3. Tag: Echmiadzin – Sardarapat – Zvarnots (F)

Nach dem Frühstück fahren wir ca. 20 km aus der Stadt Richtung Westen nach Echmiadzin. Vom 2.-4. Jh. Hauptstadt Armeniens, ist Echmiadzin noch heute der Sitz des Katholikos der Armenier, des geistlichen Oberhauptes der Armenisch-Apostolischen Kirche. Die Stadt besitzt drei sehr bekannte Kirchen (die Kathedrale, St. Gayane, St. Hripsime) und zwei weitere Kirchen, Schoghakat und die Kirche der Muttergottes, die wir alle besuchen werden. Die Kathedrale von Echmiadzin ist die erste offizielle christliche Kirche der Welt. Wir fahren weiter zum Sardarapat-Denkmal am Ort der Schlacht von Sardarapat vom 24. bis 26. Mai 1918, in der der Vormarsch der Osmanen nach Armenien gestoppt wurde. Hier setzen wir auch die Erkundungen der religiösen Geheimnisse hinter den Fassaden der Sowjetarchitektur fort. Besonderes Augenmerk bei allen drei Denkmälern gilt der Symbolik der Kreuzsteine als historische Artefakte und kulturelle Marker. Auf dem Rückweg nach Jerewan machen wir noch in Zvartnots halt, einer wunderbaren dreistöckigen Rundkirche, die aber leider schon wenige Jahrzehnte nach ihrer Erbauung einem Erdbeben zum Opfer fiel. Übernachtung im Hotel.

4. Tag: Chor Virap – Areni – Noravank (F/M)

Nach dem Frühstück im Hotel ganztägiger Ausflug in den Süden des Landes. Unterwegs besichtigen wir das in der Nähe der armenisch-türkischen Grenze, unmittelbar vor dem biblischen Ararat gelegene Kloster Chor Virap, wo der Begründer des armenischen Christentums als Staatsreligion im Kerker saß. Kein anderes Kloster Armeniens wird öfter abgebildet, an keinem anderen Ort scheint der Ararat so zum Greifen nah wie hier. Genießen Sie (… so das Wetter mitspielt) den fantastischen Blick zum biblischen Berg. Weiterfahrt ins Dorf Areni, das bekannteste Weintal Armeniens. Areni erzeugt jenen trockenen Rotwein, der weit über die Grenzen des Landes berühmt ist. Man kann hier den Elitewein aus der Areni-Traubensorte kosten und auch günstig erstehen. Besichtigung des Klosters Noravank, das wohl zu einem der schönsten Klöster Armeniens zählt. Hervorstechend hierbei ist die farbliche Übereinstimmung der Fassaden mit den natürlichen Felsen im Norden. Rückkehr nach Jerewan am Nachmittag. Übernachtung im Hotel.

5. Tag: Tsitsernakaberd – Siegesdenkmal (F)

Vormittags besuchen wir Tsitsernakaberd, die Gedenkstätte des Völkermords an den Armeniern 1915 im Osmanischen Reich. Sie erhebt sich auf einem Hügel, von dem aus die ganze Stadt in ihrer Kessellage gut zu überblicken ist. Bei der Besichtigung des Genoziddenkmals geht es nicht nur um die Erzählung des Völkermordes; vielmehr bietet die Art und Weise, wie das Denkmal entstand, auch einen Aufschluss über die Kosmologie der armenischen Kultur, die – als Gegensatz und Ergänzung zugleich – eine Fortsetzung im Besuch des Siegesdenkmals findet.
Das Siegesdenkmal – wie später auch das Denkmal zu Sardarapat – ist mit dem Namen Rafael Israelyan verbunden, der mit seinen religiösen Einstellungen gegen die herrschende Doktrin des Sozialistischen Realismus ein Werk vollbracht hat, das uns weitere Einsichten in die armenische Kosmologie bringen wird. Die 50 Meter hohe Statue der Mutter Armenia ist die weibliche Personifikation Armeniens. Sie ist die monumentale Nachfolgerin der (gleich hohen) Statue Joseph Stalins. Die Innenarchitektur des in die Statue integrierten Museums gewährt überraschende Einblicke in die religiöse Symbolik der armenischen Kultur.
Übrigens: An jedem 9. Mai kommen Tausende hierher, um im Schatten der Statue am ewigen Feuer der im 2.Weltkrieg sowie im Karabach-Krieg gefallenen Armenier zu gedenken. Später am Nachmittag Freizeit. Übernachtung im Hotel.

6. Tag: Paradschanow Museum – Komitas Museum – Armenischer Kognac (F)

Das Sergei Paradschanov-Museum ist eine Huldigung an den sowjetarmenischen Regisseur und Künstler Sergei Paradschanov und ist eines der beliebtesten Museen in Jerewan. Es stellt das künstlerische und literarische Erbe von Paradschanov dar.
Danach Besuch des Komitas-Museums. Das Museum wurde 2015 eröffnet und ist ein Zentrum der Erforschung des schöpferischen Erbes von Komitas. Er war einer der bedeutendsten Komponisten Armeniens des 19.–20. Jh., der Opfer der Verfolgungen 1915 im Osmanischen Reich wurde. Er starb 1935 in einem Pariser Sanatorium an den Folgen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Mit Komitas’ Namen ist nicht nur der Genozid und das tragische Ende eines Künstlerlebens zu verbinden, sondern auch die Renaissance der armenischen Musikkunst, von der uns der Besuch des neuen Museums eine Vorstellung vermitteln soll. Die Namen Paradschanow und Komitas (inhaltlich ergänzt um den Komponisten Khatchaturyan) stehen für die Entwicklung der armenischen Kunst und Musik unter sowjetischen bzw. osmanischen Verhältnissen. Auch wenn Paradschanovs Wirken durchdrungen ist von der Auseinandersetzung mit der diktatorischen Kunstdoktrin des Sowjetkommunismus, zeugt auf der anderen Seite der Name Khatchaturyan davon, wie sich innerhalb der politischen Sphäre eine letztlich eigenständige Kunst entwickeln konnte. Am Nachmittag besuchen wir die Kognak-Fabrik in Jerewan, wo uns die Verkostung des berühmten armenischen Kognaks vorsteht. Übernachtung im Hotel.

7. Tag: Haghpat und Sanahin – Akhtala – Dilidschan (F/M/A)

Dieser Tag steht ganz im Zeichen der sogenannten Klösterstraße Armeniens. Wir besuchen die beiden bedeutendsten Klöster des Landes Sanahin und Haghpat (beide UNESCO Weltkulturerbe). Nach dem Frühstück im Hotel fahren Wir in den Norden Armeniens. Die Route führt vorbei am Aragats sowie über den 2378 m hohen Spitak-Pass. Wir besichtigen beide Klöster aus dem 10.–13. Jh. Die Natur in Lori ist wunderschön. Ringsum stehen hohe Bäume, das Kloster liegt in einem Wald fern jeglicher Menschenseele. Es ist kaum zu glauben, dass in solchen Gegenden einst Menschen lebten. Ganz nebenbei durchzieht hier einer der tiefsten Canyons die Landschaft. Neben prächtiger Natur werden wir Relikte aus Zeiten der ehemaligen Sowjetunion sehen. Doch auch dies gehört zum Bild Armeniens und ein jeder erfährt einiges über die Tage unter dem „Roten Stern“. Desweiteren Besuch des Klosters Akhtala (1188). Unter den Klöstern Armeniens nimmt es mit seinen Fresken eine besondere Stellung ein. Übernachtung in Dilidschan im Hotel.

8. Tag: Haghartsin – Goshavankh – Sewansee – Jerewan (F/M)

Gleich zu Beginn der Ausflugstour besuchen wir zwei schöne Klöster, die nicht weit von der Stadt Dilidschan entfernt liegen. Die Region Tawusch bezeichnet man gerne als armenische ‘Schweiz’ und liegt gar nicht so falsch damit, denn die Kulisse mit üppig bewaldeten Bergen deutet darauf hin! Im Dorf Gosh besuchen wir das Kloster Goshavankh aus dem 12.–13. Jh. Das Kloster wurde nach Mchitar Gosh benannt, dem Verfasser des ersten Gesetzbuchs, das seine Verwendung auch weit über die Grenzen des Landes fand. Weiterhin besuchen wir das Kloster Haghartsin aus dem 13. Jh. Das Refektorium von Haghartsin, errichtet vom Architekten Minas 1248, ist ein Bau mit einer seltenen Struktur. Weiterfahrt zum Sewansee, dem blauen Meer der Armenier. Besichtigung des gleichnamigen Klosters aus dem Jahre 874, das heutzutage auf einer Halbinsel steht. Der Sewan ist der zweithöchst gelegene Süßwassersee der Erde und der größte im ganzen Kaukasus. Der See ist 78 km lang und 56 km breit. Die hervorragende Fischküche in einem der Lokale werden Sie selbst probieren. Später Rückfahrt nach Jerewan. Übernachtung im Hotel.

9. Tag: Garni – Geghard – Erebuni (F/M/A)

Heute geht es zunächst zum heidnischen Tempel in Garni (1. Jh. n. Ch.) sowie zum Höhlenkloster Geghard (12.–13. Jh.). Die beiden Klöster stehen unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes. Unterwegs bewundern wir die schöne Landschaft mit malerischen Canyons, die wunderschöne tiefe Asat-Schlucht mit Basaltsäulen und exotischen Pflanzen des Khoshov-Nationalparks. Bezaubernd schön ist das Höhlenkloster Geghard, wo nach einer alten Überlieferung die Speerspitze des römischen Legionärs im 4. Jh. gefunden und bis zum 18. Jh. aufbewahrt war. Bei einer lokalen Familie haben wir die Möglichkeit, armenischen Frauen beim Backen des traditionellen armenischen Fladenbrots Lawasch zuzuschauen und bei Wunsch mitzuhelfen.
Für armenischen Lawasch braucht man nur drei Zutaten – Mehl, Wasser und Salz. Gebacken wird alles in den in der Erde eingelassenen Tonofen. Bald dampft und duftet es. Mit Käse und Kräutern bringt es wahre Gaumenfreuden.
Fahrt zurück nach Jerewan. Auf dem Gelände der Ausgrabungsstätte von Erebuni tauchen wir ab in die Geburtsstunde Jerewans – ein Mitarbeiter erzählt Spannendes von seiner täglichen Arbeit und den neuesten Funden. Die Festung wurde 782 v. Chr. von dem König des Staates Urartu Argischti I. gegründet. Letzter Abend in Jerewan. Abschiedsabendessen. Übernachtung im Hotel.

10. Tag: Heimreise

Früh am Morgen Transfer zum Flughafen und Rückflug.

Höhepunkte:

  • Armenien aus einem besonderen Blickwinkel
  • Reiseleitung durch den Ethnologen und Armenienkenner Jürgen Gispert
  • Alle wichtigen Highlights des Landes
  • Ausführliche Museumsbesuche ohne Eile und Hast

Anforderungen:

Interesse, Begeisterung und Toleranz für die armenische Kultur. Auf längere Fahrstrecken in Fahrzeugen sollten Sie sich einstellen.

Zusatzinformationen:

Ihr Reiseleiter in Qualifikation und Kompetenz Ich bin Ethnologe und beschäftige mich seit den 90er Jahren mit Armenien. An der Universität Leipzig habe ich mein Forschungs- und Interessensgebiet in einer Reihe von Lehraufträgen vertreten. Ich habe zahlreiche Artikel und Beiträge zum Thema veröffentlicht. Zudem bin ich als freier Journalist tätig, u. a. im Radio.
Die Arbeit in Jerewan in der Republik Armenien, meine Feldforschung vor Ort, wo ich mich mit dem kollektiven Gedächtnis beschäftigte, brachte mich mit vielen Menschen zusammen, die sehr viel Wissen über ihre Kultur an mich weitergaben.. In meinen Universitätsstunden in Jerewan versuchte ich den Studenten und Studentinnen auch etwas über Deutschland zu vermitteln. : Über den gegenseitigen Austausch besteht die Chance besteht die Chance, dass beide Seiten ein Verständnis für die jeweils andere Kultur bekommen, was mir sehr wichtig ist, da ein Elfenbeinturmdenken nicht verständlich ist. Motivation für den Tourismus In meiner Zeit in Armenien traf ich auch deutsche Besucher, mit denen ich einige private Führungen machte und dabei merkte, dass ich das Wissen, das ich in Universität und Studium angesammelt hatte, auf diese Weise Interessenten nahebringen konnte. Dabei ist es mir wichtig zu einem Dialog mit den Menschen zu kommen. Das Programm Einen Dialog anzustreben bedeutet, trotz des Mehr an Wissens nicht oberlehrerhaft zu wirken. Dem kommt der Inhalt meiner Tour entgegen. Der/die Besucher/in wird auf eine Reise durch Raum und Zeit mitgenommen, in deren Verlauf er keine trockenen Fakten über die vielen Sehenswürdigkeiten des Landes erfährt. Armenien wird auch als „Brücke zwischen Orient und Okzident bezeichnet“, was wir anhand der zahlreichen Artefakte, die uns begegnen werden, nachvollziehen werden. Dabei lernen wir die wechselhafte Geschichte der Denkmäler und ihrer Entstehung kennen. Die Brückenfunktion der armenischen Kultur schließt für uns ein, dass wir über sie auch viel über West und Ost erfahren, wovon auch die in aller Welt verstreute Diaspora zeugt. Denkmäler in Armenien sind kein totes Gestein, das ein Vergangenes vergegenständlicht, sondern sie können uns auf lebendige Art und Weise etwas über die gegenwärtige Situation erzählen Insbesondere das künstlerische Schaffen und die Musik der Armenier sprechen uns als Mitteleuropäer an – eine Erfahrung, die uns die Besuche der Museen von Paradschanow und Komitas vermitteln sollen. Ihr Jürgen Gispert

Im Reisepreis enthalten

  • Flug ab/an Frankfurt (andere Abflughäfen auf Anfrage) mit Austrian Airlines oder anderer Fluggesellschaft in Economy Class inkl. Tax und Kerosinzuschlägen (Stand 16.2.16)
  • Reiseleitung durch den Ethnologen Herrn Jürgen Gispert
  • Lokale deutschsprachige Reisebegleitung
  • Alle Fahrten in privaten Fahrzeugen
  • Alle Eintrittsgelder laut Programm
  • Reiseliteratur
  • 8 Ü: Hotel im DZ
  • Mahlzeiten: 8×F, 4×M, 3×A

Im Reisepreis nicht enthalten

Nicht genannte Mahlzeiten und Getränke; optionale Ausflüge und Besichtigungen; evtl. Erhöhung von Gebühren und/oder Kerosinzuschlägen nach dem 1.2.16; Trinkgelder; Persönliches

Wunschleistungen

  • Rail & Fly (nur gültig bei Buchung): 40,- €
  • Zubringerflug ab D/A/CH: 0,- €

  • Mindestteilnehmerzahl: 6
  • Maximale Teilnehmerzahl: 8

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